top of page

Die Inkas

 

Einst nannte man nur den gerade herrschenden Fürst Inka. Später das ganze Volk, welches zwischen dem 13. und dem 16. Jh. vor allem im heutigen Peru lebte und dessen ursprünglichen Namen man noch heute nicht weiss. Zur Zeit ihrer maximalen Ausdehnung unter dem Inka-König Huayna Capac, reichte das Imperium von Ecuador bis Chile und Argentinien, hatte also eine ähnliche Grösse wie das Römische Reich.

Die Inka konnten nur dank ihrem aussergewöhnlichem Geschick überleben, denn das Land war sehr karg und sehr hoch in den Anden gelegen. Zu allem Übel kamen noch häufige Erdbeben und Vulkanausbrüche hinzu.

Daher war es schwierig Ackerbau zu betreiben. Auch erbaute dieses Volk ein sehr zweckvolles System aus Strassen, Wegen und Brücken. Diese würden zusammengehängt die ganze Welt umspannen. So konnten sie Nachrichten und Waren schnell durch ihr ganzes Reich transportieren.

Entstehung und Geschichte

Eine Legende besagt, dass Manco Càpac von seinem Vater, dem Sonnengott Inti, oder vom Schöpfergott Viracocha aus dem Schaum des Titicacasees erschaffen worden war. Zusammen mit seiner Schwester/Frau Mama Ocllo wurde er auf die Erde geschickt um die Welt zu verbessern und den Menschen die Kultur zu bringen. Ihr Vater gab ihnen einen goldenen Stab mit und an der Stelle, wo er in den Boden sinken würde, sollten sie die Stadt Qusqu (Cuzco) gründen. Diese Stadtgründung wird auch als der Beginn der Inkazeit angesehen.

Es gibt verschiedene Legenden über die Entstehung der Inkas. Die oben geschilderte Passage ist nur eine von vielen Schöpfungsmythen.

Überliefert ist, dass der erste Inka Manco Capac um 1250 lebte. Es ist nachgewiesen, dass um 1200 neue Siedler ins Urubambatal strömten. Schnell gewannen sie an Macht und Land. Anfang 1500 hatten sich neben den Inka auch noch die ebenfalls stark expandierenden Chanka gebildet. Als dann1438 die Chanka einen Überraschungsangriff auf die Stadt Cuzco ausübten, musste der damalige ältliche Monarch Viracocha Inca fliehen. Die Chanka wurden von Kusi Yupanqui, einem verstossenen Sohn von Viracocha Inca, besiegt. Darauf bestieg er selbst unter dem Namen Pachacutec (=Weltveränderer) den Thron. Unter seiner Herrschaft begann eine goldene Ära im Inka-Imperium. Er erneuerte alles und kümmerte sich sehr um das Heer. Als Pachacutec 1471 starb, führte sein Nachfolger Tupac Yupanqui die Eroberungen der Nachbargebiete weiter. Der herrschende Inka-König zwang jeweils seinen Sohn die Schwester zu heiraten, damit die direkten Thronanwärter gering blieben und die jeweiligen Könige als heilig und göttergleich (“Sohn der Sonne“) angesehen wurden. Als 1528 Huayna Capac wahrscheinlich an den Pocken,  welche von den Spaniern nach Amerika gebracht worden waren, plötzlich starb, brach zwischen seinen beiden Söhnen Huascar, dem eigentlichen Nachfolger, und dem ehrgeizigen Atahualpa ein blutiger Bürgerkrieg aus. Unter diesen Umständen besiegten die Spanier unter der Führung von Francisco Pizarro schnell die Inkas.

Machu Picchu

 

Der Machu Picchu ist eine imposante Ruinenstadt, welche um ca. 1440 von den Inkas auf einem Berg der Anden in ihrer Hauptstadt Cuzco (Peru) erbaut wurde. Unsicher ist jedoch, warum die Stadt überhaupt gebaut wurde und zu welchem Zweck, wobei zahlreiche Legenden dies zu erklären versuchen. Sogar Forscher und Archäologen tappen beim Erforschen dieser Stadt im Dunkeln, denn die Inkas hatten eine sehr komplexe Schrift, die mit Knoten in Schnüren zusammengesetzt war (siehe: Quipu- Die Schrift). Die Geschichten und Sagen wurden daher meistens mündlich überliefert. „Die Stadt über den Wolken“, wie der Machu Picchu von den Inkas bezeichnet wurde, umfasste ungefähr 216 steinerne Bauten und Gräber, die terrassenförmig angebracht wurden für den Anbau ihrer Feldfrüchte. Die Inkas hatten eine sehr fortgeschrittene Wasserversorgung und Kanalverbindungen erbaut, welche auch heute noch einwandfrei funktionieren würden. Sogar Tempel, Paläste und ein Gefängnis wurden gefunden, dies ist besonders bemerkenswert, da die Inkas das Rad nur als Spielzeug für Kinder benutzten und nicht für bauliche Zwecke. Es wäre jedoch auch keine Hilfe gewesen um schwere Lasten oder Baumaterial zu transportieren, weil die Inkas nur sehr steile Strassen bauten. Dazu hatten die Inkas auch keine Lasttiere die einen Wagen hätten ziehen können. Demzufolge trugen sie alles Material mit Menschenkraft  hinauf auf den Machu

Luftaufnahme des Machu Picchu

Picchu. Um 1540 haben die spanischen Conquistadores (Eroberer) Cuzco eingenommen und in Brand gesetzt. Der Machu Picchu wurde aufgrund dieser Eroberung aufgegeben. Lange Zeit blieb die Stadt danach unbewohnt und versank langsam aber sicher im Urwald. Bis sie 1911 von einem amerikanischen Forscher vollständig erhalten wieder entdeckt wurde.

Die Inka-Stätte wurde lange als achtes Weltwunder bezeichnet. Bis im Jahr 2007 die sieben neuen Weltwunder gewählt wurden, und seither auch der Machu Picchu dazu gehört. Ebenfalls wurde er 1983 ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Heute ist der Machu Picchu eines der beliebtesten Touristenziele in Südamerika, welches täglich von etwa 2000 Besuchern besucht wird.

Quipu- Die Schrift und Quechua- Die Sprache

 

Quipu ist spanisch und bedeutet übersetzt „Knoten“. Oft wird diese einzigartige Knotenschrift als Schrift bezeichnet, dies ist aber nicht korrekt, den die Knoten übernehmen die Funktion eines mathematischen Systems. Dieses konnte nur von speziell ausgebildeten Fachleuten geknüpft und entziffert werden. Man nutzte dieses System zur Buchhaltung um zum Beispiel Ernteerträge zu dokumentieren und um Bevölkerungsstatistiken zu erstellen.Das System bestand aus einer bis zu vier Meter langen Hauptschnur an der dünnere, teils farbig abgestufte Nebenschnüre angebracht wurden. Diese erlaubten Zahlen von Null bis 10'000 darzustellen. Die Schnüre bestanden hauptsächlich aus Baumwolle, nicht selten aber wurden auch Haare verwendet. Nicht nur die Menge der Knoten war von Bedeutung, sondern auch die Position, Fadenlänge, falls vorhanden Farbe und die Knotenart. Es gab rund zehn verschiedene Knoten. Auch je nach Farbe variierte die Bedeutung: beispielsweise stand die Farbe Gelb für Gold, Weiss für Silber und Rot für die Armee.  Viele Geheimnisse dieser noch nicht vollständig entdeckten Schrift wurden bis heute schon erforscht, doch einige werden für immer bleiben.

Die Knotenschrift

Natürlich unterhielten sich die Inkas auch auf mündlicher Basis. Diese Volkssprache existiert bis Heute und wird immer noch Quechua genannt. Sogar noch 500 Jahre seit dem Untergang des Inkareichs besteht sie immer noch. Heutzutage ist sie mit rund sechs Millionen Sprechern aus der Andenregion die meistgesprochene Sprache unter allen Indianerdialekten Amerikas und sogar Amtssprache einiger Staaten Südamerikas.

Staatsform, Regierung, Hierarchie und Glaube

 

Die gesellschaftliche Ordnung im Inkareich war als "theokratische Monarchie" streng organisiert. Theokratie nennt man diejenige Staatsform, bei der staatliche und religiöse Gewalt vereint sind und ein Gott als Herrscher gilt, der Inti genannt wurde. An der Spitze des Inka-Staates stand immer ein Mann. Das ganze Reich wurde in verschiedene Regionen unterteilt. Fast dreihundert Jahre lang war es den Menschen im Inka-Reich gelungen, eine strenge aber auch gerechte Gesellschaftsordnung aufrechtzuerhalten. Alle Menschen waren dem Inka-Staat gegenüber verpflichtet, Arbeit zum Wohle der Allgemeinheit zu leisten. Durch die besondere staatliche Organisationsform wurde auch für die sozial Schwächeren gesorgt. Zur Verwaltung des riesigen Gebietes bauten die Inka einen Beamtenstaat auf.

Abbildung Intis

Der Glaube hat bei den Inkas, wie bei allen Indianerstämmen, eine bedeutende Rolle gespielt. Ihre Religion war polytheistisch. Das Wort "Polytheismus" setzt sich aus den griechischen Bestandteilen "polys" - das bedeutet "viel" - und "theoi" - das bedeutet "Götter" - zusammen. Das heisst, dass sie an mehrere Götter glaubten. Ein anderer wichtiger Punkt waren die Tempel, die im ganzen Reich standen. Dabei habdelte es sich um Sonnentempel und Sonnenskulpturen zu Ehren von Inti. Der wichtigste dieser Tempel war Coricancha in Cusco. Er war vollkommen aus Gold und Silber. Gold galt bei den Inka als "Schweissperlen der Sonne" (also als Schweissperlen des Inti), Silber als "Tränen des Mondes" (also als Tränen der Mamaquilla, die Frau des Inti). Coricancha war das religiöse Zentrum des Inkareichs.

Das Opfern war ein Teil der Religion der Inkas. Es handelte sich dabei meist um Tieropfer wie zum Beispiel Lamas, jedoch gab es auch Menschenopfer, oft Kinder.

Feiertage

 

Die wichtigste Feiertage der Inka waren die Wintersonnenwende: Das Datum mit dem kürzesten Tag und der längsten Nacht des Jahres (bei uns am 21. Juni) und die Sommersonnenwende: Das Datum mit dem längsten Tag und der kürzesten Nacht (bei uns am 21. Dezember).

Zur Wintersonnenwende wurden die Mumien der toten Inkakönige aus den Gräbern geholt,den sie waren der eigentliche "Schatz" der Inka. Nach Ankunft der spanischen Eroberer verteidigten die Inka nicht etwa das Gold oder Silber, sondern die Königsmumien. Die Spanier raubten die Mumien jedoch und verbrannten sie zum Zeichen der "christlichen Überlegenheit".

ein Kalender der Inka

Das Weltbild

 

Die Inkas glaubten, dass die Erde auf dem  Meer liegt und jeder Ort im Inkareich entsprach jeweils einem Stern, also wiederspiegelte die Landkarte auch die Himmelskarte. Zwar wurde die Sonne (sowie der Mond) auch von den anderen Völkern der Andenregion gottgleich verehrt, die Inka jedoch hielten sich vor allen anderen für Söhne und Töchter der Sonne. Ein wichtiger Ort des Glaubens war für die Inkas der Titicacasee. Er ist der zweitgrösste See Südamerikas und er galt für die Inkas als Mittelpunkt der Welt.

Das Ende

 

Francisco Pizarro eroberte das Inkareich. Aufgrund seiner raffinierten Feuerwaffen, waren die Inkas chancenlos. Ebenfalls wurden viele Krankheiten eingeführt, gegen die die Inkas keine Abwehrkräfte hatten. So ging das Inkareich langsam aber sicher unter...

Deborah Knöpfli, Anna Huggenberg und Nina Huwiler

bottom of page